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FELICITAS HOPPE ERHÄLT DEN BERLINER LITERATURPREIS 2024

29.01.2024 / Der Regierende Bürgermeister und Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Preußische Seehandlung, Kai Wegner, freut sich, die Preisträgerin des Berliner Literaturpreises 2024 bekannt geben zu dürfen: Die Stiftung Preußische Seehandlung verleiht den mit insgesamt 30.000 Euro dotierten Berliner Literaturpreis 2024 an die Autorin Felicitas Hoppe.

Die Verleihung durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, findet am 05.03.2024 um 19.00 Uhr im Roten Rathaus statt. Die Laudatio wird Dr. Roxanne Phillips halten. Anmeldungen sind unter www.stiftung-seehandlung.de/veranstaltungen möglich.

In der Jurybegründung ist zu lesen: Felicitas Hoppes Sprachkunst verbindet federleichten Humor mit tiefstem Ernst, wilde Fabulierlust mit scheuem Interesse an einer Welt, die es mit den Menschen häufig nicht gut meint. Am Zustand der Wirklichkeit kann auch Felicitas Hoppes erfindungsreicher Realismus nichts ändern. Der Zauber ihrer Erzählungen aber liegt darin, dass sie uns mit dem Schwung ihrer Texte, dem Takt ihrer Sprache und der Energie ihrer Worte dazu ermuntert, den Mut und die Zuversicht nicht zu verlieren. Zur Preisjury gehören Dr. Maike Albath, Prof. Dr. Michael Gamper Cornelia Geißler, Dr. Sonja Longolius und Prof. Dr. Steffen Martus.

Der Stiftungsratsvorsitzende und Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, zur Wahl der Jury: Die in Berlin lebende Autorin Felicitas Hoppe bringt uns alte Sagen und Legenden näher, sie schreibt voller Fantasie, vom Reisen quer durch die Welt, für Kinder und über ihre Kindheit, also für uns alle. Sie ist eine Bereicherung für die hiesige Literaturszene. Ich freue mich sehr, dass wir Felicitas Hoppe mit dem wichtigsten Literaturpreis unserer Stadt auszeichnen und dass sie ihr Wissen und Können als Gastprofessorin an der Freien Universität auch an die Studentinnen und Studenten weitergeben wird. Ich gratuliere Felicitas Hoppe herzlich zum Berliner Literaturpreis 2024.

Der Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung ist verbunden mit einer Berufung auf die Gastprofessur für deutschsprachige Poetik am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität zur Berufung: Ich gratuliere Felicitas Hoppe herzlich zum Berliner Literaturpreis 2024 und freue mich sehr darauf, sie als Gastprofessorin an die Freie Universität Berlin berufen zu können. Die „Gastprofessur für deutschsprachige Poetik“ ist eine Bereicherung für unsere Universität und insbesondere für die Studierenden, die im Rahmen eines Workshops ihre eigenen Texte präsentieren können. Von dem Austausch mit der großartigen Schriftstellerin und erfahrenen Dozentin Felicitas Hoppe werden sie in vielerlei Hinsicht profitieren.

Felicitas Hoppe reagiert auf die Auszeichnung mit folgenden Worten: Literaturpreise sind für mich Freude und Ehre, Freiheit und Frischluft. Sie stärken das Rückgrat der Kunst, indem sie die Räume des Schreibens finanziell unterfüttern und kreative Prozesse von den Zwängen des Marktes befreien. Der Berliner Literaturpreis ist einzigartig, weil er die Literatur dorthin zurückzubringt, wo sie tatsächlich hingehört: in die Arena der Universität und der Öffentlichkeit, wo sie gemeinsam gelesen, diskutiert und praktiziert werden kann.

Dr. Hans Gerhard Hannesen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Preußische Seehandlung, beglückwünscht die Preisträgerin: Ich freue mich sehr, dass die Jury mit Felicitas Hoppe erneut eine hervorragende Wahl getroffen hat und damit die Reihe der bisherigen Preisträger ihrer Bedeutung folgend fortsetzt. Schon jetzt bin ich auf die Antrittsvorlesung von Frau Hoppe am Peter Szondi-Institut der Freien Universität Berlin als Auftakt des diesjährigen Autorenkollegs gespannt.

Die Stiftung Preußische Seehandlung verleiht den Berliner Literaturpreis seit 1989 jährlich. Der Berliner Literaturpreis dient der Förderung der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur der Gattungen Erzählende Literatur, Dramatische Literatur und Lyrik. Mit dem Preis soll eine Autorin oder ein Autor gewürdigt werden, deren bisheriges literarisches Schaffen einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur geleistet hat. Mehr zum Preis und die Liste aller bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger finden Sie hier.

 


Nachlese zu den Donaueschinger Musiktagen 2023

31.10.2023 / Aus dem VAN-MAGAZIN: Keine Hoffnung für die Ameise

Nicht in jedem Jahr kann das Rad neu erfunden werden. Auch das Entrümpeln der Geschichte hilft der zeitgenössischen Musik nicht weiter. Lydia Rilling, die erste Frau an der Spitze der Donaueschinger Musiktage, hat sich viel vorgenommen. von Eleonore Büning 

"(...) Das zweite ist, subjektiv gesprochen, zugleich das zweitbeste, überhaupt. Halb handelt es sich um ein Melodram, halb um eine Zeitoper. Nur eben konzertant, ohne Kostüme. Iris ter Schiphorst hat es für zwei Stimmen komponiert, für das Ascolta Ensemble und Elektronik. Felicitas Hoppe schrieb ihr, im ständigen Zwiegespräch, den Text dazu. Verhandelt wird, wer von beiden zuerst da war, was wichtiger ist: Henne oder Ei? Sprache oder Musik? Dichter oder Komponist? Prima la musica, poi le parole? Selbstverständlich hat die Story autobiographische Züge. Es wimmelt nur so von Zitaten und Selbstzitaten. Um die Spuren zurück zu Richard Strauss oder Antonio Salieri zu verwischen, haben die beiden ihr Werk nicht Capriccio genannt, sondern: Was wird hier eigentlich gespielt? – Doppelbiographie des 21sten Jahrhunderts.

Hoppe spricht ihren Part selbst, mit Ironie, aber auch tieferer Bedeutung. Sie singt sogar ab und zu. Ter Schiphorst lässt sich beim Sprechen und Singen vertreten von der unübertrefflichen Salome Kammer, die außerdem kreischen und flüstern kann, tanzen und marschieren. Bei diesem Dreamteam ist klar, dass nicht eine Sekunde Langeweile aufkommt. Die Sache beginnt mit Grimms Märchen vom eigensinnigen Kinde und reicht über Sarabandennostalgie und Garagenbandsound sowie verfremdete Kinderspiele wider die Geschichtsvergessenheit (»Dreh Dich nicht um!«) bis zu Beethovens Freudenode, bei der alle entsetzlicherweise mitsingen, immer lauter, bis aus Beethoven ein nicht endenwollender Bombenhagel wird, für den eigens Ohrstöpsel hätten ausgegeben werden müssen. Generalpause. Leere. Der Krieg ist angekommen in der Donauhalle. Da die Akteure und Autoren auch nicht so recht wissen, wie sie damit umgehen sollen, hören sie damit nicht auf. Sie fügen eine Coda an. Und wären sie nicht so klug, in dem, was sie tun, würde auch das nicht funktionieren. Tut es aber. (...)"


Aus der FAZ: Neue Musik: Frau, warum weinst du? Von Max Nyffeler

"(...) Die vielfältigen und zweifellos auch fruchtbaren Formen der Interaktion sind für die Ausführenden zweifellos von Bedeutung, für das Publikum zählt hingegen nur die klingende Erscheinung. Und da lagen wie immer in Donaueschingen Spannung und Langeweile dicht nebeneinander. Als besonders anregend erwies sich einmal mehr die Verbindung von Wort und Musik. Während sich die Iranerin Elnaz Seyedi von der Lyrikerin Anja Kampmann zu traumähnlich zerfließenden Klangbildern inspirieren ließ, verarbeitete Iris ter Schiphorst den in Zusammenarbeit mit Felicitas Hoppe entstandenen Text zu einem klingenden Essay voller Widerhaken. Künstlerische Selbstreflexion und Kritik am männlich dominierten Musikbetrieb mischen sich darin mit grundsätzlichen ästhetischen Fragen: Was kann das Wort, was kann die Musik uns mitteilen? Was ist stärker, Singen oder Reden? Als „das doppelt eigensinnige Kind, das auf die Pauke der Gegenwart haut“, zieht die Komponistin alle Register, lässt mit dem Ensemble Ascolta ihre polystilistischen Fantasien von der Leine und Salome Kammer als verrückte Performerin in Protestschreie ausbrechen. Ein wirrer Knäuel von Problemen und Einfällen, unterhaltsam, gedankenscharf und zuweilen auch etwas überladen. Als Notausgang aus dem Irrgarten der Paradoxien bietet sich die Selbstironie an. (...)"

 


Felicitas Hoppe zu Gast bei SWR2 Treffpunkt Klassik extra

21.10.2023 / "Ihr musikalisches Talent ist so bemerkenswert wie vollkommen unentwickelt", urteilt Felicitas Hoppe in ihrer spekulativen Autobiographie über das gleichnamige Mädchen, das Musik liebt, aber schließlich Schriftstellerin wird. Für die Donaueschinger Musiktage 2023 begibt sie sich mit der Komponistin Iris ter Schiphorst in einem gemeinsamen Projekt auf eine Reise in jeweils fremdes Gelände. In der Sendung spricht die Büchner-Preisträgerin über das Unterwegssein, über Freiheit und das Hören.

Zum Nachhören der Sendung vom: Sa., 21.10.2023 10:30 Uhr, SWR2 Treffpunkt Klassik extra, SWR2

 


Felicitas Hoppe im Studio LCB: "Komischer Abend" - Aufzeichnung im Deutschlandfunk am Silvesterabend

28.12.2022 / Studio LCB widmete sich Anfang Dezember 2022 keiner Neuerscheinung, sondern einer literarischen Autorinnengruppe, die, obwohl breit vertreten, nicht in der Weise wahrgenommen wird, wie es angemessen wäre. Die Welt ist voll brüllend komischer Frauen – doch haben sie auch die öffentliche Anerkennung, die ihnen gebührt? Die Weltliteratur hat einiges an weiblicher Komik zu bieten. Doch meistens sind es die Werke männlicher Humoristen, die den Klassikerstatus erlangen. Lustige Autorinnen und schräge Romanfiguren fristen oft ein Nischendasein – oder erleiden das Schicksal der ewig „Wiederentdeckten“. Wir wollen damit vor dem Jahreswechsel Schluss machen.

In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendedatum: 31. Dezember 2022, 20.05 Uhr.

 


Felicitas Hoppe hielt die Laudatio auf die streitbare Dichterin Meena Kandasamy aus Indien - die Kesten-Preisträgerin 2022 des PEN-Deutschland

16.11.2022 / Der diesjährige Kesten-Preis des PEN Deutschland, gestiftet vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, ging an die streitbare Dichterin Meena Kandasamy aus Indien. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Mit dem Hermann Kesten-Förderpreis wurde das Portal „WeiterSchreiben.jetzt“ für Literat*innen aus Kriegs- und Krisengebieten geehrt. Annika Reich und Dima Albitar Kalaji nahmen die Auszeichnung entgegen.

Felicitas Hoppe, Schriftstellerin und Reisende mit Indien-Erfahrung, sprach über das Werk Meena Kandasamys. Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann ehrte das Tandem-Projekt „WeiterSchreiben.jetzt“.

Zwei hochkarätige Musiker sorgten für eine ungewöhnliche musikalische Begleitung: Sava Stoianov, Trompete, vom legendären Ensemble Modern und Andrés Rosales, Gitarre/ Tiple von Bridges – Musik verbindet.

Zur Laudatio von Felicitas Hoppe.

Die Dankesrede von Meena Kandasamy, die Laudatio von Aleida Assmann sowie die Dankesrede von Dima Albitar Kalaji und Annika Reich sind auf der Webseite des PEN-Deutschland zu finden.


Felicitas Hoppe hält Laudatio auf Helge Schneider

26.09.2022 / Die Herbstsaison geht mit einem TUSCH an den Start: KAUFT HELGELI, LEUTE! (FAZ vom 24.09.2022) - Denn am ersten September hat Felicitas Hoppe Helge Schneider zur Verleihung des Kasseler Literaturpreises für grotesken Humor laudiert.

HOPPES Laudatio auf Hege Schneider


Felicitas Hoppe zu Gast im Rahmenprogramm der Wormser Nibelungen-Festspiele 2022

17.07.2022 / Neben der Hauptinszenierung boten die Nibelungen-Festspiele auch dieses Jahr wieder viele Highlights im begleitenden Kulturprogramm. Den Auftakt machten die Theaterbegegnungen, die ganz im Zeichen des Perspektivwechsels standen. Der Fokus galt den Frauen der Saga und der Frage, ob nicht alte männliche Machtstrukturen längst überlebt sind und neue weibliche entstehen. Neben der Diskussionsrunde unter anderem mit dem Festspielautor Ferdinand Schmalz und einer Lesung mit der Schriftstellerin Felicitas Hoppe aus ihrem Buch „Die Nibelungen. Ein deutscher Stummfilm“ wurde die Veranstaltung vom Musikensemble der Dominszenierung begleitet. Die spannenden Diskussionen wie auch die künstlerischen Beiträge der Theaterbegegnungen wurden begeistert aufgenommen. (Quelle: MRN-News)


Uraufführung der Kinderoper IWEIN LÖWENRITTER am Theater Bonn

30.01.2022 / Im Bonner Theater kam die Kinderoper Iwein Löwenritter von Moritz Eggert zur Uraufführung. Iwein Löwenritter ist eine Oper in zwei Akten nach den Romanen von Felicitas Hoppe und Hartmann von Aue. Das Libretto ist von Andrea Heuser.


Presse:

31.01.2022 / Kinderoper „Iwein Löwenritter“ in Bonn: Mittelalter-Action im Zoo. Bei der Kinderoper „Iwein Löwenritter“ von Moritz Eggert und Andrea Heuser stimmt fast alles. Die Premiere an der Oper Bonn gerät bildgewaltig. taz

 


Kurt Marti zum 100sten Geburtstag

Am 06.06.2021 hielt Felicitas Hoppe zum 100sten Geburtstag von Kurt Marti die Kanzelrede - MIT UNS DIE TIERE - in der Nydeggkirche Bern.

 


Das ganze Licht ist nicht für euch allein da

01.06.2021 / Felicitas Hoppe, die 2006 ihren Roman Johanna  im S. Fischer Verlag veröffentlichte, bespricht in einem Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung Gerd Krumeichs "Jeanne d'Arc":

Johanna von Orléans bleibt ein Problem für die Geschichtsschreibung: Wie sich nicht von ihrem Charisma vereinnahmen lassen und trotzdem ihr Geheimnis ergründen? Gerd Krumeich versucht es mit einer Biografie.

Ihr Auftritt ist nach wie vor unschlagbar groß: Als "Seherin, Kriegerin, Heilige" - hoch zu Ross und mit jener blauen Fahne versehen, die ihr, eigenen Aussagen zufolge, "hundert mal lieber (war) als das Schwert" - wird Jeanne d'Arc auf dem Umschlag von Gerd Krumeichs jüngst erschienener Biografie nicht nur angekündigt, sondern buchstäblich beworben ... Link

 


Neue Züricher Zeitung (NZZ) vom 09.09.2020

Hoppes Züricher Kanzelrede "Ohne Ansehen der Person"

Wir wollen erkannt werden, wie wir sind. Nicht als die, welche die anderen in uns sehen. - Achtung, Einfluss, Prestige: Sind sie Teil einer Person? Oder verbergen sie nur den Menschen dahinter? Vielleicht sollten wir immer auf zehn zählen, bis wir jemandem ins Gesicht sehen. - Link